die seelen der menschen
oft sitze ich am obersten treppenabsatz
unsichtbar
für jene unter mir
höre sie kommen und gehen,
türen öffnen, leise schließen
oder hinter sich zuwerfen,
als wollten sie nie wieder
hierher zurückkehren
ins leben hinausschlurfen,
mehrere etagen hinunterpoltern -
abstieg,
lieber rasch hinter sich gebracht,
manchmal auch gemessenen schrittes.
ein sich-bereit-machen
für den tag
gerüche steigen zu mir hoch.
in küchen brodeln suppen,
verborgen hinter mauern aus stein,
ausgelöffelt von ausgelieferten,
angelieferten, mitgebrachten,
mitgenommenen, nie rausgekommenen
heimkehrer
klingen selten
als kämen sie gerne zurück,
erfüllt vom tag,
beflügelt von erlebtem,
von sonnenschein
auf ihren wegen
nur kinderfüße
trippeln noch manches mal
leichtherzig,
glückbeschuht,
frohgemut.
nehmen so viele stufen
auf einmal, wie sie nur können
kommen heim
zu sich
waren nie fort
bloß draußen,
die welt erobern
reiche beute
bringen sie nachhaus,
feiern sie bei gezuckertem tee
und kuchen
dann wird mein herz satt
oben
auf meinem treppenabsatz
.2008