Freitag, 14. März 2025

feuersalamander; du und ich

in deinem blick der duft 
der letzten nacht noch immer 
satt von dir das prickeln fühlen
wundgeküsst bis unter die haut 
brennt das feuer folgen 
meine fingerspitzen deinen spuren 
gezogen über berg und tal durch
unsre wälder ein keuchen 
im dickicht ein seufzen 
wie eine lichtung 
ein rascheln im feuchten laub
salamandern gleich gleiten
auf zu neuen gewässern

siebenkern

da sitzt ein siebenkern 
auf meiner fensterbank
und starrt mich fest
mit sieben augen an

schon gestern fragte ich
mich was so stank
es ist das nest
welches so fürchterlich

odöhrt mir widerfährt
als eins der grausamsten
dieses geschick:
es mieft

es sifft und trieft
von sattem rattensaft
sonnengekocht
wie hat er das geschafft

der kleine süße 
siebenkern die zu 
erwischen beinah
hätt ich ihn gemocht

Mittwoch, 29. Januar 2025

und du liegst wach

und du liegst wach
im dunkeln hängst
fest in den gedanken
und längst vergangnen zeiten
fragst dich warum
das grübeln hab ich damals
nicht hätt ich doch nur
und wäre ich doch schon
in jungen jahren ich
gewesen mir selbst
mehr freund und rat

so liegst du wach
du weißt es sind die falschen fragen
(zeitlebens lebt sich lebenszeit
stets dir entgegen
lehrt dich erst zeit
dich selbst zu lieben)
und fühlst zugleich
so muss es sein
das nie-ganz-ankommen
bei dir

noch beinah wach
im kreisen deines innern
greift schon ein dämmern
dir ins denken hebt sie
ans licht - die träume
noch zu kommender tage









Samstag, 7. Dezember 2024

Weihnachtswunder

Es schwebt ein Pottwal überm Wald.
Ich frage mich: ist ihm nicht kalt?
Dann sag ich mir: was bin ich dumm!
Der schwimmt auch im Polarmeer rum,

gewärmt von einer fetten Schicht.
Da stört ein bisschen Kälte nicht. 
Doch warum fliegt er überm Tann
zur Weihnachtszeit? Was treibt ihn an?

So blass wie einstmals Moby Dick?
Ein Engelswal? Ein Zaubertrick?
Und weil das herrlich surreal ist,
erscheint dazu die Borealis.

Doch halt! Dort zieht ein heller Stern
mit langem Schweif am Himmel fern!
Mein weißer Wal zwinkert mir zu,
schlägt mit der Fluke, hält drauf zu.

Gefolgt von einer kleinen Flunder.
Die Weihnachtszeit ist voller Wunder!






.dez_2024

Freitag, 15. November 2024

In da Scheun (ein Weihnachtslied)




I
Foid gonz socht
koide Procht
stüh bein Mondnschein;
weißes Tuach so fein
deckt de Wies'n ein.
Grod erwocht
's Kindal locht
in da Scheun.



II
Hirtn stumm
schaugn si um;
leicht gonz hö a Stern!
Und vo noh und fern
eil'n sogleich se gern
hin zan Stoi,
wo sie oi
si tan gfrein,



III
dass da Christ
kemman ist,
der die Wöhd befreit
boid vo Sorgn und Leid
und as Herz werd weit,
weu ma woas,
oiss wiad guad
in der Scheun.



C.
Nie mehr Sorgn und Leid
und as Herz werd weit
durt bein Kind
bei da Nocht
in da Scheun.









.nov_2024