und endlich wird es in mir still
gespräche verwaschen
zu einem teppich
aus sanftem gemurmel
drüben am fenstertischchen
die dunklen silhouetten
zweier damen über cremeschnitten
gebeugt und vom alter
nur kurz verschwinden sie
vorm schwarzen farbband
als die tram vorbeirauscht
der regen bleibt draußen
nur ab und zu heftet er sich
neugierig an die fersen
eines neuen gastes
gemeinsam mit einer flüchtigen
ahnung von verkehrslärm
ähnlich vergänglich und
wiederkehrend wie das
leise klingeln rührender löffel
in stets zu kleinen tassen
ich halte mich fest
am duft des kaffees
an der bauchung des porzellans
lasse mich zärtlich zudecken
vom rascheln gemächlich geblätterter
zeitungsseiten
vom genäselten dialog
der zwei alten herren am tisch
nebenan wird die welt in worte
gefasst und nichts ist so wichtig
dass nicht die zeit für eine weile
angehalten werden kann
im kaffeehaus
.sept_22