Donnerstag, 2. Februar 2017

Nebenwirkungen

Wenn der Schädel grausam hämmert,
du tagein tagaus belämmert
von den Mitteln gegen Schmerzen
rumhängst, wars das mit dem Scherzen.

Hangelst, schleppst du dich durch Tage,
wünschst dich manchmal auf die Trage,
stellt sich leise dir die Frage:
"ob ich das noch lang ertrage?"

"Kopf ab" wär ne Möglichkeit,
aber die Verträglichkeit
dieser Therapie ist fraglich:
möglich, sie ist unbehaglich.

Langsam, endlich!, wirken Tropfen,
sanfter wird das fiese Klopfen
hinter Stirne, Schläfen, Augen -
scheinen doch für was zu taugen,

und auf deine Lippen stiehlt sich
irres Kichern. Du empfiehlst dich
vorerst schon mal für ein Weilchen.
Es zerlegen sich in Teilchen

deine Logik und Verstand
und du sinkst ins Gaukelland.
Bist für nichts mehr zu gebrauchen.
Völlig stoned heißt's abzutauchen.

Ja, der Kopfschmerz wird zwar milder,
unscharf jedoch werden Bilder,
die Motorik - orschinell! -
funktioniert noch immer schnell,

Aber von Treffsicherheit
scheinst du vorerst mal befreit.
Giggelnd greifst du stets daneben,
grinst dir eins - "so ist das eben",

langsam siehst du nicht mehr scharf,
weshalf daer Texht hir nden darf.



.2012